Borßdorff-Grab - Willkommen in Zeischa

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Geschichte
Willkommen in Zeischa!
Das einsame Grab
Der Dreißigjährige Krieg
Wenn über den Dreißigjährigen Krieg gesprochen wird und in diesem Zusammenhang die beiden Orte Liebenwerda und Zeischa genannt werden, dann fällt unwillkürlich auch der Name Elias Borßdorff, der als Bürgermeister der Stadt Liebenwerda am 26. Mai 1634 von schwedischen Soldaten zu Tode gemartert wurde.
In einer schweren Zeit fühlte er sich aufgrund seines Amtes seinen Bürgern gegenüber verpflichtet, für das Wohl dieser Stadt einzutreten. Der schwedische Trupp forderte die Herausgebe der Stadtkasse und eine Kontribution in Höhe von 25000 Talern, die natürlich niemals hätten aufgebracht werden können.
Seine Standhaftigkeit in der Ablehnung einer solchen Forderung löste die Wut der Soldaten aus.
Borßdorff bat die Schweden, von Vergeltungsmaßnahmen gegenüber den Bewohnern Abstand zu nehmen.
Nur er allein trage dafür die ganze Verantwortung. In der Dunkelheit vermochte er sich noch in den Weinbergen zu verbergen, seine Häscher spürten den tapferen Mann aber auf, banden ihn an Pferde und schleiften ihr Opfer bis an den Dorfrand des kleinen Elsterortes Zeischa. Wahrscheinlich hier an dieser Stelle starb er unter schrecklichen Misshandlungen.
Sein entseelter Körper wurde später gefunden und beerdigt.
Ein einfacher Felsstein markierte 200 Jahre lang die Todesstätte.
250 Jahre später...
Im Oktober 1878 fand eine Weihe- und Erinnerungsfeier des Borßdorff- Denkmals statt.
Bis Mai 1878 wurden Spendengelder gesammelt und dann die Aufträge vergeben. Der Gedenkstein des früheren Bürgermeisters Elias Borßdorff wurde erneuert und mit neuen eisernen Gittern umgeben.
Am 13. Okt. 1878, nachmittags 2 Uhr, sammelten sich viele Bewohner von Liebenwerda und Umgebung vor dem Hotel Norddeutscher Hof. Von dort marschierten sie nach Zeischa zum Denkmal.
Es erfolgte eine Ansprache von Herrn Aktuar Hoppe. In der er nochmals die Schrecken des 30jährigen Krieges heraufbeschwor.
Berichtet wurde ebenfalls, wie der Bürgermeister sich den Forderungen widersetzte, um die geängstigten Bürger zu retten.
Seine Zeitgenossen weihten ihm einen Gedenkstein, der über die Jahre versunken ist, 1835 wieder gehoben und erneuert worden war.
Es wurde den Spendern gedankt und allen Handwerkern die bei der erneuten Instandsetzung des Steins und des Eisengitters mitgewirkt haben.
Grab- und Gedenkstein von Elias Borßdorff auf dem Friedhof in Zeischa
Auch die alte Inschrift des ihm früher gesetzten Gedenksteins wurde erneuert. Sie lautet:

Dieser Stein deckt die Gebeine des Bürgermeisters Elias Borßdorff. Derselbe wurde im Dreißigjährigen Krieg durch feindlich gesinnte Truppen als Geißel für einen Liebenwerda auferlegte unerschwingliche Brandschatzung fortgeführt und starb hier unter schrecklichen Misshandlungen für das Wohl der ihm anvertrauten Stadt!
Möge sein Andenken den künftigen Geschlechtern unserer Stadt immer heilig bleiben! Erneuert von Liebenwerda's Bürgern zur Erinnerung an seinen Todestag den 26. März 1634”.

Heute trägt der Stein noch den Zusatz: Wieder erneuert im Jahre 1878”.

Quelle: Liebenwerdaer Kreisblatt 1878, Heimatmuseum Bad Liebenwerda
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März 2024  
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